Im Gespräch: „EPPM braucht Austausch, Impulse und Offenheit für Neues“

Ob SAP-Roadmap, Joule oder Agentic AI: Das jüngste Treffen des DSAG-Arbeitskreises EPPM bot spannende Einblicke und fundierten Austausch rund um das SAP-Projektmanagement. Milliarum war nicht nur vor Ort, sondern hat das Treffen auch aktiv mitgestaltet. Im Interview spricht Freya Wester-Ebbinghaus, SAP-Consultant bei Milliarum und Mitglied im DSAG-Partnerbeirat, über Ziele, Erkenntnisse und nächste Schritte.
Liebe Freya, bevor wir ins Detail gehen: Was ist der DSAG-Arbeitskreis EPPM und was ist sein Ziel?
Freya Wester-Ebbinghaus: Der Arbeitskreis EPPM, das steht für „Enterprise Portfolio and Project Management“, ist die zentrale Austauschplattform der DSAG für alle, die mit SAP-Projekt- und Portfoliomanagement arbeiten. Ziel ist es, Produktinformationen und Anwenderwissen so aufzubereiten, dass sie im Arbeitsalltag wirklich weiterhelfen. Das geht nur gemeinsam: mit SAP selbst, mit Anwenderunternehmen, Beraterinnen und Beratern sowie Lösungsanbietern, wie Milliarum. Wer sich einbringen möchte, kann das über das DSAGNet-Forum, durch die Teilnahme an den Treffen oder mit eigenen Vorträgen tun. Der Arbeitskreis lebt vom Dialog und das nicht nur punktuell, sondern über das ganze Jahr hinweg.
Welche Themen standen beim jüngsten Treffen besonders im Fokus?
Freya Wester-Ebbinghaus: Ganz klar im Zentrum standen aktuelle Roadmap-Updates und Weiterentwicklungen rund um SAP EPPM. Besonders spannend waren die Infos rund um Joule und die ersten produktiven Anwendungen von Agentic AI: Von intelligenten Navigationshilfen bis hin zu automatisierten Projektzusammenfassungen tut sich gerade viel. Bis zur flächendeckenden Umsetzung wird es allerdings noch etwas dauern – daher haben wir bei Milliarum nicht gewartet. Wir haben bereits heute eine Lösung auf den Weg gebracht, mit der unsere Kunden KI ganz konkret im Projektalltag nutzen können. Darüber hinaus gab es auch Beiträge zur UX und zum Customizing als zwei Dauerbrennern im Projektalltag sowie zur tiefergehenden Integration von Analytics und KI in SAP-Projektprozesse.
Wie bringt sich Milliarum inhaltlich in den Arbeitskreis ein?
Freya Wester-Ebbinghaus: Wir freuen uns sehr, dass wir als aktives Mitglied im letzten Jahr auch eigene Impulse setzen konnten. Gemeinsam mit meinem Kollegen Dirk Ott habe ich unsere Milliarum Overview Pages sowie unsere neuesten KI-Anwendungen vorgestellt mit einem klaren Ziel: Projektteams entlasten, Transparenz schaffen und die Usability im SAP-Projektmanagement spürbar verbessern. Die Rückmeldungen waren sehr ermutigend.
Gab es neben spannenden Vorträgen auch greifbare Ergebnisse?
Freya Wester-Ebbinghaus: Absolut, und das ist für mich einer der größten Mehrwerte des DSAG-Arbeitskreises EPPM. Zum einen hat das SAP-Produktmanagement eine ganze Reihe an konkreten Neuerungen vorgestellt, die schon sehr bald in die Praxis einfließen werden. Neben ersten produktiven Einsatzszenarien mit Joule und umfangreiche API-Erweiterungen wurden auch neue Erweiterungen in SAP S/4HANA FPS2 & FPS3 (2023/2024) präsentiert, unter anderem für das Autorisierungsmanagement, die Datenarchivierung, das Meilenstein-Handling oder neue BAdIs im Projektumfeld. Besonders spannend ist die angekündigte Integration mit der SAP Business Data Cloud und der Analytics Cloud: ein vielversprechender Schritt hin zu besseren Reporting- und Analysefähigkeiten. Zudem wird an Agentic-AI-Szenarien, wie dem „Intelligent Project Completion“ gearbeitet, die langfristig den Projektabschluss automatisieren und smarter gestalten sollen. Neben den technologischen Neuerungen war auch der Output aus dem SAP Continuous Influence Program beeindruckend. Mehrere Community-Vorschläge wurden von SAP bereits umgesetzt: Ein klares Signal, dass Rückmeldungen aus dem Arbeitskreis ernst genommen werden. Diese Ergebnisse zeigen: Die DSAG-Community gestaltet die SAP-Produktentwicklung aktiv mit und das zahlt sich für alle Beteiligten aus.
Was sind aus Deiner Sicht die wichtigsten nächsten Schritte?
Freya Wester-Ebbinghaus: Der Fokus liegt ganz klar auf dem Transfer: Wir müssen jetzt beobachten, wie die vorgestellten Technologien und Ideen in der Praxis ankommen und wo eventuell noch Lücken bestehen. Gleichzeitig ist es wichtig, gemeinsam mit SAP an Use Cases für Agentic AI weiterzuarbeiten, die nicht nur technisch spannend, sondern auch prozessual durchdacht sind. Auch die engere Verzahnung von Projektmanagement und Anlagenbuchhaltung ist ein Thema, das wir weiterverfolgen sollten, nicht zuletzt über die Zusammenarbeit mit weiteren DSAG-Projektgruppen.
Ein Blick nach vorn: Was erwartet uns beim DSAG-Jahreskongress 2025?
Freya Wester-Ebbinghaus: Der DSAG-Jahreskongress 2025 findet vom 16. bis 18. September im Messe und Congress Centrum Bremen statt und wir von Milliarum sind wieder mit einem eigenen Stand und mehreren Programmpunkten dabei. Wir haben drei feste Sessions am 17. September 2025: Einen Partnervortrag, eine Espresso-Session zum Thema „Generative KI in SAP On-Premise“ und eine „Women in Tech“-Session mit mir zum Thema „Zwischen strukturellem Widerstand und menschlicher Belastungsgrenze – Zeit für ein neues Denken in Kapazitäten, Rollenlogik und Ressourcenplanung mit SAP.“ Inhaltlich setzen wir den Fokus ganz klar auf das, was die Community bewegt: KI, nachhaltige Prozessinnovationen und der Blick auf die Menschen im Projektmanagement. Ich freue mich besonders darauf, diese Themen live vor Ort zu diskutieren.
Vielen Dank für das Gespräch, Freya, und für euer Engagement im DSAG-Arbeitskreis EPPM!
Freya Wester-Ebbinghaus: Sehr gern! Mein Dank gilt allen Kolleginnen und Kollegen aus der DSAG-Community, den SAP-Vertretern und natürlich dem tollen Team bei Milliarum. Der Arbeitskreis ist ein echtes Gemeinschaftsprojekt und genau das macht ihn so stark.
Unser Programm beim DSAG-Jahreskongress 2025:
- Partnervortrag
17:45–18:30 Uhr
Kunde, Referenten und Thema werden noch bekannt gegeben.
- Espresso Session mit Dirk Ott: „Generative KI in SAP On-Premise“
18:00–18:20 Uhr
Mit Einblicken in die Anbindung von LLMs an bestehende SAP-Landschaften, inklusive unseres No-Code-Chatbots und des AI Construction Kits. - „Women in Tech“-Session mit Freya Wester-Ebbinghaus: „Zwischen strukturellem Widerstand und menschlicher Belastungsgrenze – Zeit für ein neues Denken in Kapazitäten, Rollenlogik und Ressourcenplanung mit SAP.“
16:45–17:30 Uhr